Damaststahl – warum er so gut ist
Was ist eigentlich Damaststahl (Damaszenerstahl)? Von der Geschichte des Damaststahl über die Herstellung bis hin zu den Vorteilen haben wir hier das wichtigste, was Du über Damaststahl wissen musst, kurz zusammengefasst!
Die Geschichte des Damaststahl
Wir müssen kurz einen historischen Ausflug machen, um das Phänomen des Damaststahls zu erklären. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde in Damaskus, Hauptstadt von Syrien, dieser Stahl zuerst hergestellt. Zu jener Zeit waren die Ressourcen von Stahl und Eisen in der Arabischen Welt sehr begrenzt und ausgehend von dieser Krise wurde der so genannte Wootz-Stahl in die florierende Waffenindustrie eingeführt. Damaskus importierte Wootz-Stahl aus Persien und Sri Lanka zur Herstellung und Verwendung von Hybridstahlklingen, die für ihre Zähigkeit und Kantenbeständigkeit bekannt waren. Die Entwickler haben verstanden, dass durch eine gewisse Kombination verschiedener Metalle, Waffen mit höherer Qualität, hergestellt werden können. Denn eine Klinge, die nur aus hartem Stahl besteht, hat den Nachteil, dass sie leicht bricht. Dabei sollte eine Klinge zwei grundlegende Anforderungen erfüllen. Zum einen sollte diese flexibel sein, um beim arbeiten nicht gleich zu brechen. Zum anderen soll sie eine gewisse Härte haben, um lange den Schärfegrad beizubehalten.
Daher ist Damaststahl nicht rein. In der Tat verleiht die Einzigartigkeit jeder Damastklinge dem Messer seinen eigenen Charme und sein Geheimnis. Leider weiß man bis heute nicht genau welche Verbundwerkstoffe im damaligen Damaststahl verwendet wurden, da keine Aufzeichnungen vorliegen. Die heutige Industrie verwendet bei der Herstellung von Damaststahl verschiedene reine Metalle, wobei die Anteile von Hersteller zu Hersteller variieren.
Wie wird Damaststahl hergestellt?
Die Wissenschaft hinter Damaststahl und seiner Herstellung können durchaus komplex sein. Metallurgie und Chemie dienen als Grundlage für die Zusammensetzung und die Vielfältigkeit, die für die Stahlerzeugung erforderlich sind.
Damststahl ist für einige der Heilige Gral der Schmiedekunst und das zurecht. Die bereits genannten positiven Eigenschaften und einige weitere von Damaststahl, bündeln viele Vorteile, die sich Messerspezialisten von ihrem Messer erwarten und stellen somit viele andere Stahlsorten in den Schatten.
Seit den 80er Jahren werden moderne Damststahlklingen aus einer Vielzahl von Stahlsorten hergestellt. Um die zwei bereits genannten Eigenschaften der Härte und Flexibilität zu erreichen werden vom Schmied mehrere Materialschichten übereinander gelegt. Diese Schichten bestehen abwechselnd aus weichem Eisen und härtbaren Stahl. Die übereinandergelegten Schichten werden dann ins Feuer zum verschweißen gelegt. Die verschweißten Schichten werden dann immer wieder gestreckt, umgelegt und erneut verschweißt, bis die Schichten fest miteinander verbunden sind. Welche Eisensorten und welche Stahlsorten hier verwendet werden, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt hier sehr viele Meinungen und jeder schwört hier auf ein anderes Material. Genau das macht den Damaststahl auch noch ein stückweit interessanter. Das Geheimnis der Zutaten und die vielen Diskussionen der Zusammensetzungen.
Das Muster kann man durch angebrachte Kerben, durch Falten oder Verdrehen der Schichten zusätzlich beeinflussen. Durch diesen Vorgang erhält die Klinge die gewünschte Flexibilität und Härte.
Wie kommt das Muster des Damaststahl zustande?
Durch das behandeln der Messerklinge mit Säure wird das charakteristische Klingenmuster erst richtig sichtbar. Das Muster entsteht, weil beim eintunken der Klinge in die Säure, die weichen Eisenanteile etwas schneller angegriffen werden als die harten Stahlanteile. Auch der graue Teint kommt durch die Säure zustande. Es ist wichtig zu wissen, dass Damaststahl meist nicht rostfrei ist.
Welche Vorteile hat Damaststahl im Vergleich zu normalen Stahl?
Damaststahl ist einer der leistungsstärksten Stähle überhaupt. Er verfügt über eine unvergleichliche Zähigkeit und Festigkeit bei gleichzeitig herausragender Kantenbeständigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Dies ermöglicht einen überaus langlebigen Stahl, der jeder noch so harten Arbeit mit einem müden Lächeln entgegen sieht. Der Hauptvorteil ist Eigentlich die Vereinigung all dieser genannten Eigenschaften in einem Stahl selbst. Es gibt mittlerweile eine Reihe von hochentwickelten Stahlsorten, doch keiner vereint so viele positive Eigenschaften wie Damaststahl.
Vorsicht vor Betrug!
Damastklingen sind äußerst beliebt aufgrund der sehr guten Qualität. Der Preis eines solchen Damastmesser kann allerdings sehr hoch sein. Das führt dazu, dass Händler Klingen anbieten, welche das Muster nur aufgeätzt haben. Oft wird auch an die Ausgangsklinge von beiden Seiten dünne Bleche aufgeschweißt, um das Muster vorzutäuschen. Es bedarf großer Erfahrung um die echte Damastklinge von der falschen zu unterscheiden.
Kommentare
Sarah Plenker Oktober 13, 2019 um 2:04 pm
Danke sehr für die ausführliche Erklärung über die Herstellung von Damastklingen. Ihr schreibt dass Damaststahl meist nicht rostfrei ist. Im Absatz darunter über die Vorteile fangt ihr an mit „Damaststahl ist einer der leistungsstärksten rostfreien Stähle überhaupt“, jetzt ist meine Frage: Ist der Stahl jetzt rostfrei oder nicht? Oder wird er rostfrei nachdem er mit Öl konserviert wurde?
Julian Oktober 22, 2019 um 3:22 pm
Liebe Sarah, danke Dir für den Hinweis! Wir habe das ganze sofort ausgebessert. Nein, leider sind Damastklingen in der Regel nicht rostfrei! Bestimmte Legierungen schützen den Stahl vor Rost oder auch ein gewisser Chromanteil machen Stahl rostfrei.